Erfa-Stammtisch am Donnerstag, 22. Mai 2025, 8-9 Uhr zum Thema «Risikokommunikation im Zeitalter neuer Technologien»

Risikokommunikation bildet ein zentrales Element im Krisen- und Risikomanagement. Sie hat zum Ziel, komplexe und potenziell kritische Informationen klar, verständlich und zeitnah an unterschiedliche Zielgruppen zu vermitteln. Mit der fortschreitenden Digitalisierung und dem Einsatz neuer Medien gewinnen technologische Lösungen zunehmend an Bedeutung – doch wie beeinflusst dies Organisationsstrukturen und Arbeitsabläufe? Müssen bestehende Konzepte, Prozesse und Erfahrungswerte an neue Kommunikationskanäle angepasst werden, um im Ernstfall effektiv zu bleiben? Und was geschieht, wenn während einer Katastrophe plötzlich der Strom ausfällt oder technische Systeme versagen? Diese Veranstaltung beleuchtet Herausforderungen und Chancen der modernen Risikokommunikation, zeigt erprobte Best Practices auf und bietet Raum für den Erfahrungsaustausch unter Fachleuten.
 

Meeting notes

Erfa-Rückblick

Erfa-Stammtisch, 22. Mai 2025, zum Thema «Risikokommunikation im Zeitalter neuer Technologien»

Der Erfa-Stammtisch zum Thema «Risikokommunikation im Zeitalter neuer Technologien» bot einen spannenden und praxisnahen Einblick in ein hochaktuelles Thema. Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmenden für das grosse Interesse und den aktiven Austausch!

Zum Einstieg zeigte Joachim Tillessen von der FHNW, warum Risikokommunikation heute eine Schlüsselkompetenz für Gemeinden ist. Basierend auf den bekannten Gesetzen von Murphy, etwa «Alles, was schiefgehen kann, wird schiefgehen» oder «Fehler treten dort auf, wo sie den grössten Schaden anrichten», machte er deutlich, dass Organisationen proaktiv und systematisch mit Risiken umgehen müssen. Ohne eine klare Kommunikationsstrategie können selbst kleinere Störungen schnell zur Krise eskalieren.

Er erläuterte, wie sich Risiko von Krisenkommunikation abgrenzt, warum subjektive Risikowahrnehmungen oft von Emotionen und Erfahrungen beeinflusst sind und weshalb die Kombination aus Transparenz, Klarheit und Zielgruppenorientierung entscheidend ist. Besonders betont wurde, dass Risikokommunikation nicht erst im Notfall beginnt. Sie muss frühzeitig aufgebaut, gepflegt und laufend überprüft werden.

In Zusammenarbeit mit Joachim Tillessen wurde ein neues Merkblatt sowie eine Checkliste zur Risikokommunikation entwickelt, das die wichtigsten Grundlagen zusammenfasst und Gemeinden konkrete Orientierung bietet. Es erklärt, worauf es bei der Vorbereitung, der Zielgruppenansprache und im Krisenfall ankommt.
Hier geht’s zum Merkblatt und zur Checkliste:
https://mynigmeind.ch/de/merkblatt-risiko-kommunikation-ein-ueberblick-und-checkliste-krisenmanagement/

Anschliessend berichtete Philipp Schärli, Gemeindeschreiber und stellvertretender Chef Bevölkerungsschutz der Gemeinde Buchrain, aus der Praxis. Anhand der Gesamtnotfallübung GNU 24 wurde gezeigt, wie sich Gemeinden konkret auf Krisenszenarien vorbereiten und welche Rolle dabei sowohl digitale Tools als auch analoge Notfallstrukturen spielen. Von Notfallkoffern über Polycom bis hin zu Notfalltreffpunkten setzt die Gemeinde auf eine Kombination aus moderner Technologie und bewährten Strukturen.

Besonders eindrücklich war der Hinweis, wie wichtig Übungen sind und wie entscheidend es im Ernstfall ist, dass die handelnden Personen einander kennen und wissen, wie sie sich ergänzen. Denn in der Krise zählt vor allem das persönliche Zusammenspiel – digital vorbereitet, aber analog abgesichert.

Ein wichtiges Fazit des Austauschs: Risikokommunikation beginnt lange vor der Krise und funktioniert nur, wenn alle Beteiligten eingebunden und informiert sind. Die Verbindung von technischer Vorbereitung, organisatorischer Klarheit und kommunikativer Offenheit ist der Schlüssel zu resilienten Gemeinden.

Wie immer verging die Erfa-Stunde wie im Flug. Viele Fragen wurden live diskutiert, und es entstand ein reger Erfahrungsaustausch. Ein grosses Dankeschön an alle Teilnehmenden für diesen wertvollen Beitrag.

Ein inspirierender und informativer Austausch, der eindrucksvoll zeigte, wie wertvoll solche Plattformen für den Wissenstransfer zwischen Gemeinden sind.

Ein herzliches Dankeschön an die kompetenten Referenten für die spannenden Inputs. Die Moderation übernahm Alexander Sollberger, Präsident des Verein Myni Gmeind.

Die Präsentation steht Ihnen zum Download zur Verfügung:

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